Saltstraumen
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Der größte Gezeitenstrom der Welt

Unseren heutigen Übernachtungsplatz finden wir auf dem Gelände des Saltstraumen Camping Camps. 19 Hütten, 80 Caravanplätze und genügend Platz für Zelte stehen zur Verfügung. Da wir Frostmotten auf Strom angewiesen sind, durften wir zwischen den Caravans nächtigen. Glücklicherweise lässt der Herbst nicht nur die Zahl der Zelte, sondern auch die Menge an Wohnwagen schrumpfen. Wir brauchten also keine Platzangst zu haben.

So einen Campingwagen aufbauen, dauert augenscheinlich länger als unser Zeltaufbau. Bis jede Fußmatte und sonstiges Campingzubehör an Ort und Stelle ist, vergeht einige Zeit.

Das Camp bietet vor allem für Angler besten Comfort. Riesige Kühlzellen und Ausnahmestellen warten auf den Tagesfang. Eigentlich ist es mehr eine Ernte für erfahrene Angler. Der sich in der Nähe befindende Saltstraumenstrudel befördert eine Menge an Fischen wie Köhler, Kabeljau, Steinbeißer und Heilbutt durch den nur 150 m breiten Sund. Der erfahrene Angler (also nicht wir) wirft seine Angel bei Flut nur ins Wasser und befördert nach wenigen Sekunden stattliche Fische an Land.

Bei unserer Ankunft im Camp war der Platzbesitzer gerade auf dem Sprung und schon mit einem Bein in seinem Auto. Er rief uns nur kurz zu: „Sucht euch einen Platz, bezahlen machen wir dann irgendwann später.“, und weg war er. So ist es uns öfters passiert. Irgendwann kommt das Geld schon zum neuen Besitzer.

Nach Zeltaufbau, Platzbesichtigung und einem verdientem Stündchen in der Sonne (unglaubliche 20 Grad Außentemperatur) wollten wir nun endlich den größten Malstrom der Welt mit eigenen Augen sehen. Im Wechsel von Ebbe und Flut strömen fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser aus dem 80 km langen Saltfjorden in den angrenzenden Skjerstadfjord. Das Wasser erreicht dabei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h und erzeugt gewaltige Strudel. Diese können bis 10 Meter im Durchmesser und bis 4 Meter tief werden. Am stärksten sind die Strudel zu Neu- oder Vollmond ausgeprägt. Wir hatten nichts von beiden. Strudelte aber trotzdem ganz schön. Gerade noch von links nach rechts und kurze Zeit später schon von rechts nach links. Genaue Daten zum Gezeitenstrom findet man im Internet. Einfach mal nach Saltstraumentabelle googeln.

Dass mit dem einströmenden Wasser viel Fisch hereinströmt, wissen nicht nur die Angler, sondern auch hunderte Meervögel. Das war ein Gewusel. Obwohl genug Fisch da ist, kommt es dennoch zu dreisten Fischdiebstählen, was dann auch zu lautstarken Protesten führt. Hat aber nichts genützt, weg ist weg.

Von ortsansässigen Anbietern kann man sich mit dem RIB-Boot ganz nah an die Strudel heranfahren lassen, um die erstaunlichen Kräfte der Natur von nahem bestaunen zu können.

Die beste Sicht auf die gewaltigen Strudel hat man von der 41 Meter hohen Saltstraumen-Brücke. Und auch auf kleine, mit gras bewachsene Gartenhäuschen.

Strudelgalerie – die besten Fotos aus gefühlten 1000 Schnappschüssen

Auch die Jugend des Ortes ist nachmittags am Fjord unterwegs. Nach einer wilden Fahrt auf den Bikes ist erst einmal eine Pause angesagt.

Angelversuch Nr. 2

Falsche Rute, falscher Köder – so wird das wieder nichts. Also schauen wir den anderen beim Abfischen zu. Nicht ohne Grund sind die Kühlzellen auf dem Campingplatz riesig. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Fische unter einem halben Meter landen direkt wieder im Meer. Also wir hätten sie genommen. Für die Sicherheit ist auf alle Fälle gesorgt. Ob man jedoch bei der Geschwindigkeit der Strömung es noch schafft nach dem Ring zu greifen, wage ich zu bezweifeln.

Ein wunderschöner, warmer Sonnentag geht am Abend mit einem Stückchen Regenbogen zu Ende. Morgen geht es weiter entlang den Helgelandsküsten.

 

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