E6 Richtung Norden
Die norwegischen E6 – eine unendliche Geschichte
Ein Tag auf der E6 zwischen Trondheim und Mo i Rana
Am Morgen ist das Wetter nicht wirklich besser. Es regnet zwar nicht mehr, aber es ist dicht bewölkt und der Wind weht kräftig. Trotzdem gibt es zitternd Frühstück auf der Terrasse. Wir sind schließlich endlich am Meer. Gummistiefel sind auf dem Zeltplatz trotzdem noch notwendig. Schnell noch aufwaschen und denn geht es weiter Richtung Mo i Rana. Der Svartisen Gletscher wartet auf uns.
Die Fahrt führt uns die E 6 hinauf Richtung Norden. Die endlose Fahrt wird nur durchbrochen von Mautstellen und zahlreichen Baustellen. Kurz nach Trondheim sehen wir zwei Tramper am Straßenrand stehen. Unser Auto ist jedoch bis oben hin mit Campingzubehör vollgepackt und wir können sie nicht mitnehmen. Zu unserer Verwunderung treffen wir die zwei am Straßenrand von Mo i Rana, unserem Zielort, wieder. Wie sie es geschafft haben, an uns vorbei zu kommen, ist uns schleierhaft. Außer einer 10 minütigen Kaffeepause haben wir heute keine Rast eingelegt.
Unterwegs dürfen wir die norwegische Straßenrandmähkunst bewundern. Gleich mit drei Fahrzeugen, die seitliche Arme wie große Staubsauger besitzen, wird dem Fahrbahnrand zu Leibe gerückt. Selbst kleine Bäume und Sträucher fallen dem Angriff zum Opfer.
In Mo i Rana angekommen, folgt die Suche nach dem geeigneten Zeltplatz. Den Campingplatz direkt in Mo i Rana wollten wir nicht, der nächste hatte augenscheinlich nicht mal ein Sanitärgebäude. Weiter die Straße hinauf erwischte uns die nächste Mautstelle. Der darauf folgende Campingplatz war für unser morgiges Vorhaben zu weit weg. Also wieder zurück und abermals durch die Mautstelle. Das norwegische Straßenbauamt freut’s.
Wenn wir einmal noch unterwegs sind, können wir auch gleich den Weg zum Svartisen für morgen abchecken. Dieser liegt nicht wie gedacht nah bei Mo i Rana, sondern 25 km eine enge Straße entfernt. Es ist schon spät und noch immer ist keine Schlafgelegenheit in Sicht. Plötzlich taucht ein Hinweisschild zur Grønlygrotta mit Campingplatz auf. 2 km steil den Berg hinauf mit einer noch schmaleren Straße, als zum Svartisen. Dachte nicht, dass das möglich ist. Der Campingplaz entpuppte sich als eine Wiese mit einem Klo und einer eiskalten Küche. Ohne Strom für unseren mittlerweile heißgeliebten Heizlüfter. Bei 5 Grad Außentemperatur keine Diskussionsgrundlage.
Also zurück ins Auto und zum Stadtcampingplatz in Mo i Rana. Dieser war im Nachhinein gesehen eine sehr gute Wahl. Saubere, schöne Sanitärgebäude, eine warme Küche mit Herd, Spüle und Esstischen. In der Hochsaison stößt die Anzahl der Sanitärräume sicherlich an ihr Grenzen. Aber
jetzt in der Nachsaison mit einer Handvoll anderen Campern reicht es vollkommen aus. Endlich haben wir unseren Übernachtungsplatz gefunden. Direkt am sanft vorbeifließenden Fluss. Morgen erwartet uns der Gletscher.
Fazit von heute: Als Tramper kommt man schneller voran.